Jetzt ist es Zeit zum Erkunden, denn wie schon gestern angekĂŒndet, werde ich meine FĂŒsse heute nicht stillhalten. Doch gehen wir zurĂŒck zum Anfang. Auch heute war ich wieder um 4:30 Uhr auf den Beinen und machte mich, wie soll es anders sein, an mein Macbook. Wer mich etwas besser kennt weiss, dass ich weitere Seiten nebst diesem Blog betreue und dies bedarf immer einer gewissen Zeit und Aufmerksamkeit.
Auf geht’s…
Es wurde gut 8 Uhr, bis der Hunger mich aus dem Zimmer trieb. Doch zuerst wollte ich eine Dusche nehmen, um so richtig “wach” zu werden.. na gut, eigentlich war ich ja wach und ich persönlich bin eher der Abend-Duscher. So ging ich in den “Bathroom” wo ich mit Entsetzen feststellen musste, dass es nur kaltes Wasser zum Duschen hat Es hat zwar nur einen On – Off Regler, wenn man diesen jedoch weit genug aufdreht kommt Warmwasser. Ich gebe zu, diesbezĂŒglich bin ich ein Warmduscher. Wach ist man nach einer Dusche zumindest. Da ich im Zimmer ein Waschbecken habe wollte ich mich vergewissern… auch hier.. trotz des Warmwasser-Regulierers kommt nur kaltes Wasser.. na super es braucht etwas Zeit und dann kommt doch Warmwasser… ja gut, ich will ja eh (fast tĂ€glich) ins Gym. Dann dusche ich halt so oft es geht dort.
Wieder zurĂŒck zum FĂŒhrstĂŒck, welches nun ansteht. Zum GlĂŒck hatte ich ja noch Toast und StreichkĂ€se und so wagte ich mich an die Rezeption, wo man das Geschirr gegen eine Unterschrift abholen kann und am Ende gewaschen wieder zurĂŒck bringen muss.
Zu meiner Freude traf ich wieder Louis, ich setzte mich zu ihm und wĂ€hrend ich zwischendurch mein FrĂŒhstĂŒck vorbereitete, versuchte ich mich wieder mit ihm zu unterhalten. Er meinte, dass er heute zur “Golden Gate Bridge” fĂ€hrt und ich dachte fĂŒr mich, warum sollte ich nicht dasselbe heute machen, wĂ€hrend ich auf grosse Erkundungstour gehe.
Time to explore SF
Bis es jedoch soweit war, wurde es wieder gut 12 Uhr, erst da hatte ich genug Drehmoment aufgebaut um endlich in Schwung zu kommen. Ich lief einfach los, kreuzte die “Grace Cathedral“, wo ich ĂŒber den “Collis P. Huntington Park” marschierte, der mir das typische Park Bild San Franciscos zeigte, wie man es von amerikanischen StĂ€dten erwartet. Die steilen Strassen San Francisco, wie man sie aus zahlreichen Bildern kennt, imponierten mir unglaublich. Ich habe einige dieser Momente auf Fotos gebannt und unten in der Slide-Show verlinkt. Vorbei an vielen Imbissen und Shops, an WohnhĂ€usern vorbei, bei welchen alle EingĂ€nge doppelt vergittert waren, sah ich schlicht alles. Mit einem stets wechselnden Geruch von Verkehr zu Urin, welches wohl irgendwo in einer Ecke versickerte zum typisch sĂŒsslichen Geruch von Marihuana, dass hier in Kaliforniern (CA) inzwischen legal zu konsumieren ist.
Ich merkte, wie ich immer mehr ins Touristengebiet kam und gleichzeitig immer weniger Obdachlose zu sehen waren. Da tauchte es von weitem auf, ein imposanter Anblick das bekannte GefĂ€ngnis “Alcatraz“, wenn auch noch weit entfernt im Meer. Bald sehe ich sie also die “Golden Gate Bridge“, welche ich irgendwie stark mit der Fernsehserie “Monk” verbinde.. keine Ahnung warum.. vermutlich weil die Serie dort spielt. Auch wenn sie tatsĂ€chlich eher in Los Angeles abgedreht wurde â ein weiterer Fun-Fact, folgende zwei Serien, welche vielen bekannt sein dĂŒrfte spielen auch in San Francisco: “Full House” und “Charmed” (Das Charmes Haus habe ich am Tag 63 in Los Angeles besucht). NatĂŒrlich sind das nicht die einzigen Film-, bzw. Fernsehproduktionen.
Der Fishermans Wharf
Ich war gut eine Stunde zu Fuss unterwegs, bis ich am Meer ankam… das Meer ist fĂŒr uns Schweizer, aufgewachsen in einem Binnenland, was ganz Besonderes oder empfinde nur ich das so? “Alcatraz” lag fast zum greifen vor mir und ich war stark beeindruckt von dessen Ausstrahlung, wo eins grössen wie “Al Capone” einsassen. Die “Golden Gate Bridge” war jedoch noch nicht zu sehen. Ich lief also weiter Richtung Westen, wo ich dann ĂŒber den “Fishermanâs Wharf” schlenderte. Hier gab es alles Mögliche an FischspezialitĂ€ten und so roch es auch.. na gut es roch halbwegs ok, nicht nach frischem Fisch, sondern viel mehr nach einer Mischung aus FischstĂ€bchen und Mayonnaise. Ich gelang weiter zum “Pier 45” wo das «Home of World War II Museum Vessels» zu finden war. Dort waren zwei Schiffe und sogar ein U-Boot angelegt. Ist jetzt nicht wirklich meine Welt, aber wenn ich schon hier bin und Zeit habe, warum also nicht? Als ich dann ĂŒber eine steile Treppe auf das Kriegsschiff schlenderte, stoppte mich ein Ă€lterer Herr und fragte mich, ob ich ein Ticket habe. “Nein?!”, meinte ich verdutzt, ich hab immerhin auch nirgends einen Schalter gesehen.
Ich fragte ihn wie teuer und er antwortete 20 US$. FĂŒr mich war dies jedoch echt zu viel bzw. es hatte fĂŒr mich nicht diese PrioritĂ€t, solch einen Betrag dafĂŒr auszugeben und so ging ich weiter. Schliesslich wollte ich ursprĂŒnglich zur “Golden Gate Bridge“. Ich wurde fĂŒndig. Sie war aber nach wie vor sehr weit weg und ich musste nach einigen 100 Meter, welche ich an der KĂŒste entlang lief merken, dass ich heute wohl nicht wirklich nĂ€her kommen werde. Sie jedoch schon nur von weitem zu sehen war grossartig und erweckte in mir GlĂŒcksgefĂŒhle, irgendwas von vertrauter Freiheit. Ich verweilte eine Weile und machte mich anschliessend wieder auf den RĂŒckweg, wo ich noch an einigen StrassenkĂŒnstlern vorbei kam, welchen ich gerne etwas Geld spendete, “Tip” nennt sich das hier.
Geldbezug in San Francisco
Apropos Geld, ich suchte die ganze Zeit nach einer Möglichkeit, Geld von meinem Konto zu beziehen. Diese typischen Bankomaten, wie wir sie kennen, scheint es hier nicht oder nur selten zu geben. TatsĂ€chlich musste ich etwas genauer schauen. Denn diese zumindest fĂŒr mich kleinen Automaten stehen teilweise ganz unscheinbar vor oder in irgendwelchen LĂ€den. Ich versuchte direkt Geld zu beziehen. Die GebĂŒhr von etwas mehr 2$ ist zwar nervend, aber fĂ€llt mit einem Bargeldbezug von der Kreditkarte noch um einiges höher aus.
Tipp: Mit der Revolut Karte kannst du am gĂŒnstigsten im Ausland bzw. in Amerika bezahlen. Keine lĂ€stigen GebĂŒhren, nur die offiziellen WĂ€hrungskurse. Registriere dich gleich jetzt ĂŒber diesen Link.
ZurĂŒck im “The Hub”
Um ca. 16 Uhr fand ich mich wieder in meinem Zimmer, wo ich dann auch begann diesen Text hier zu verfassen. Wie soll ich sagen, ich bin bereits wieder mĂŒde. Verdanke ich das nach wie vor diesem Jetlag? Da wir die neuen ZugĂ€nge im “The Hub” sind und uns um 8 Uhr in der Lobby treffen mĂŒssen, bleibe ich wach. Ich hoffe, dass ich so den Rhythmus endlich finde, was will man sonst besseres machen?
So trafen wir und um 8.00 pm in der Lobby, mit mir waren es 5 Leute. Einer davon war Franzose. Es ist immer witzig, denn wenn sie Switzerland hören, wollen die Leute die genaue Sprachregion wissen. Viele wissen offenbar, dass die Schweiz mehrsprachig ist. Ich war erleichtert, denn auch wenn ich nicht jedes Wort verstanden habe von Steven, dem “Resident Advisor”, so konnte ich der Handlung und der Botschaft folgen. Nebst den Regeln nannte er noch einige Hotsports in der Umgebung, wie man sich GegenĂŒbern den Homeless (Obdachlosen) zu verhalten hat und rundete das Ganze ab, in dem er uns folgende Fragen beantworten lies:
- Name
- Von wo man kommt
- Wie lange man hier sein wird
- Was man essen möchte
Das Ganze hĂ€tte also durchaus “schlimmer” sein können, ich hĂ€tte schliesslich nur Bahnhof verstehen können. Am Ende sprachen wir noch etwas in der Gruppe, bis wir dann alle um 21 Uhr in Richtung Zimmer verschwanden.
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