Da der Montag für die Rückreise vom «Yosemite Park» drauf ging, begann mein Unterricht diese Woche erst heute. Zu meinem Erstaunen wurde ich eine Stufe hochgestuft. Statt B.1 habe ich nun B.2, soll mir recht sein. Der Lehrer ist der ältere Herr namens Richard. Ihn hatte ich bereits einmal in einer Stunde zu Beginn. Er scheint nun mein Hauptlehrer zu sein. Das ,,level-up“ machte sich direkt bemerkbar, denn nun kommt die Grammatik mit diversen Aufgaben viel mehr zum Zug und ich merke, dass es mir hier nicht mehr so locker von der Hand geht.
Doch kehren wir zurück zum Morgen: Die Schule begann erst um 1:35 p.m. genügend Zeit also, um am Morgen ins Gym zu gehen, was ich auch so nach 9:0. am. tat. Um 11:00 a.m. war ich dann wieder im «Hub», duschte dann und packte meine Sachen. Nach dem Workout war es wichtig, etwas Ordentliches zu essen. Ich entschied mich für den Mexikaner im «Fisherman’s Wharf», da im Burrito mit Reis und Bohnen gute Nährstoffen zu finden sind. Ich setzte mich damit dann an den Strand, um die «Ruhe vor dem Sturm» zu geniessen. Nein, so schlimm wird es natürlich nicht. Nach wenigen Minuten bekam ich dann auch schon Gesellschaft, die so langsam um mich schlich und mein Tun neugierig beobachtete.

Um 1:35 p.m. war ich dann im Schulzimmer. Es gab wieder einige neue Mitschüler und viele aus der alten Klasse sind nun ebenfalls in B.2. So auch Leandro, der nun neben mir sitzt. Mit gut 19 Schülerinnen und Schüler fällt die Klasse meiner Meinung nach wieder zu gross aus. Der Unterschied zum Schulunterricht früher ist aber, dass hier 19 lernwillige Leute sitzen, die alle etwas lernen wollen, nicht zuletzt weil sie dafür Geld bezahlt haben, daher kann man die Klassengrössen nicht gut vergleichen, dennoch gilt: Desto weniger Schüler, desto mehr zeit hat der Lehrer für jeden Einzelnen. Als erstes wurden die vier Übungsblätter von gestern angeschaut und ein Blatt mit auserwählten Wörtern.
Bei den anderen Blättern handelt es sich und Multiple-Choice Aufgaben. Man musste von drei Optionen die Richtige wählen und hier merkte ich, dass mir einiges an Wissen fehlt und das einfache Sprachgefühl hier nicht (mehr) ausreicht. Anschliessend gab es wieder eine Team-Diskussionsrunde. Es standen Themen an wie:
- Warum hast du San Francisco gewählt?
- Wem würdest du gerne mal die Hand schütteln?
- Wen würdest du am liebsten eine reinhauen?
Nach dieser Diskussionsrunde ging es um den «Listening»-Teil (Zuhören). Richard sagte, dass Filme schauen eine gute Übung ist oder Youtube-Videos mit entsprechendem Untertitel (Youtube kann selber Untertitel generieren, welche nicht 100% korrekt sind, aber im grossen und ganzen ihre Arbeit machen). Wo wir schon bei günstigen Filmen sind, hier ein kleiner Tipp: Kleine Firmen kaufen immer wieder Lizenzen für Filme (sind natürlich keine Blockbuster) und laden die dann auf Plattformen wie Youtube hoch, in der Hoffnung mit dem Geld durch Werbeeinnahmen Geld zu verdienen. Passt aber auf, wenn die Lizenz für den Film nicht ordnungsgemäss gekauft wurde, macht ihr euch genauso stafbar, wie wenn ihr auf den ,,bekannten“ Internetseiten Filme schaut, die vor drei Tagen im Kino erschienen sind, achtet also möglichst auf welchen Kanälen ihr die Filme schaut, ich kann Netzkino empfehlen. Nach dem Diskutieren folgte eine kleine Übung: Er las uns eine Kurzgeschichte vor und wir mussten anscheinend aus dem Gedächtnis einfache Fragen beantworten. Zwar verstand ich alles, aber da wir keine Notizen machen durften, waren es mir einfach zu viele Zahlen, Namen und Orte die er abfragen konnte. Am Schluss bekamen wir ein Blatt mit diversen Indianerstämmen. Nun galt es, einen Stamm zu wählen und mit dem Computer Recherchen anzustellen und einen kleinen Bericht zu verfassen, welcher am Ende der Woche in der Gruppe vorgestellt wird. Ich habe die Apachen gewählt. Sie waren mir am vertrautesten, vermutlich da ich glaubte, sie aus dem Film «Der Schuh des Manitu» zu kennen. Ich erfuhr, dass sie ein mutiges und sehr fortgeschrittenes Volk waren. Sie scheuten den Kampf nicht und verteidigten ihr Land gegen den «Weissen Mann». Ihr Gebiet war der Südwesten Amerikas. Die letzten Apachen wurden um 1880 besiegt bzw. fest genommen.

Um gut 5:25 p.m. brachen Leandro und ich uns nach der Schule noch zur Market Street auf. Wir wollten uns noch etwas die Füsse vertreten. Zudem plagte wieder der Hunger. Wir erkundeten einige neue Seitenstrassen, sahen aber nicht viel Spannendes, ausser haufenweise Banken und Hotels. Doch, eine Sache war da noch: Wir fanden das Gebäude «Metreon», in welchem einzelne Geschäfte eingemietet waren inkl. einem grossen Kino. Jeden Dienstag soll dort der Eintritt lediglich 5$ kosten, was eine gute „Listening“-Übung ist. Wir werden davon noch profitieren, da bin ich mir sicher. Beeindruckt waren wir auch von einem Laden, welcher gut 50 SMART-Geräte ausstellte. Also Geräte, welche sich mithilfe eines Netzwerkes Zuhause einbinden lassen, die heutigen Möglichkeiten sind echt Beeindruckend! Entsprechende Fotos findest du unten. Teilweise ist es aber auch echt albern, man kann schliesslich auch vor dem Einkaufen schauen was noch im Kühlschrank ist, dann muss man nicht im Laden per Live-Kamera nachschauen, ob noch Milch da ist.
Grundsätzlich ist das aber echt interessant, ich persönlich verfolge mit Spannung, was es aus technologischer Sicht alles Neues gibt. Aber nun weiter im Text:
Es dürfte wohl so gegen 9:00 p.m. gewesen sein, als wir im Campus waren und Leandro sich via «Uber» ein Taxi kommen liess (Dein Gutscheincode für deine erste Uber-Fahrt: xry5x9rxue), dass ihn zu sich nach Hause brachte (Er lebt nicht im „The Hub“, sondern in einer Gastfamilie). Ich ging anschliessend auf mein Zimmer und wiederholte den Schulstoff von heute, während ich Notizen zu den grammatikalischen Regeln und Grundsätze aufschrieb, hauptsächlich Zeitformen. Um gut 11:00 p.m. ging ich dann erschöpft zu Bett.
(Bildergalerie)