Da war er also der Montag, mein erster Schultag. Doch der Reihe nach: Am liebsten wรคre ich wieder um 4 Uhr aufgestanden, aber ich zwang mich selber, die anstehende Ruhe noch etwas zu nutzen und so konnte sich doch noch etwas Schlaf bis 6:00 a.m ansammeln. Ich begab mich zur Dusche, ยซauf ein Neuesยป und da gelang mir eine kleine Sensation. Denn wenn man der Wasserhahn ganz aufdreht wird aus dem kalten Wasser tatsรคchlich Warmes. Wer hรคtte das gedacht oder wie hรคtte ich als Schweizer auf so etwas kommen kรถnnen? Die spinnen einfach die Amis. Frisch, frรถhlich, froh und warm geduscht begab ich mich dann um ca. 6:30 a.m. (mal schauen wie lange ich dieses ยซa.m.ยป und ยซp.mยป Spiel spiele) auf Essenssuche.
Frรผhstรผck in Amerika
Ich gab ยซBreadยป bei Google Maps ein, worauf er mir haufenweise Donut Lรคden ausspuckte. Naja.. warum eigentlich nicht? Ich hab nicht vor, dies zur Gewohnheit zu machen, denn Donut sind bekanntlich alles andere als nahrhaft und gesund. Aber somit hรคtte ich auch diesen ยซTo Doยป-Punkt auf meiner Liste erledigt und vielleicht haben sie dort nebst Donuts auch sonst warme Croissants. Draussen musste ich feststellen, dass viele dieser kleinen Lรคden noch geschlossen haben. Ich ging etwas weiter die Strasse entlang, vorbei an Obdachlosen, bis ich zu einem kleinen Geschรคft kam, wo mich bereits die Donuts anlachten (ob das der war, den ich vorhin bei Google Maps gesehen habe, keine Ahnung, hier gibt es Umengen von solchen Lรคden). Weiteres Gebรคck gab es nicht, also kaufte ich mir noch einen Joghurt, damit ich wenigsten noch halbwegs was ยซanstรคndigesยป hab, wobei man auch da skeptisch sein darf.
Pรผnktlich um 7:00 a.m. fand ich mich in der Kรผche wieder. Nachdem ich dieses nahrhafte Frรผhstรผck gegessen hatte, die Donuts schmeckten wie Berliner. Damit meine ich das Gebรคck, nicht die Einwohner der deutschen Hauptstadt Berlin – man erwartet dauernd, dass die Marmelade auf den Geschmacksnerv trifft, jedoch Fehlanzeige – ging ich wieder in mein Zimmer, wo ich meinen Rucksack fรผr meinen ersten Schultag vorbereitete.
Auf zur Schule
Pรผnktlich um 8:00 a.m. war in der Lobby von „The Hub“. Doch von den neuen Mitschรผler die ich gestern traf fehlte jede Spur. Zwar war ein lautes Kommen und Gehen, doch das waren die Mitbewohner, die schon lรคnger hier sind. Na gut, ich wartete und wartete und als dann gut 8:20 a.m. war, wurde ich doch etwas nervรถs und heftete mich einer Mitbewohnerin an, die geradewegs durch die Lobby huschte. Sie willigte direkt ein, dass ich mich zu ihr und ihrem Kollegen gesellen kann und so gingen wir letztendlich gut fรผnf Personen zur Bushaltestelle, welcher uns zur Schule fuhr (ca. 15 Minuten). Wie es der Zufall will, setzte ich mich genau neben die Schweizerin, die Louis am ersten Tag erwรคhnt hat. Sie kommt jedoch aus Genf und spricht daher franzรถsisch. Witzig war dieser nette Zufall trotzdem.
Was soll ich sagen.. die Schule ist direkt am ยซFisherman’s Wharfยป. Du erinnerst dich, das war das Gebiet, welches ich am dritten Tag erkundete โ Wahnsinn. Ich sehe von hier aus die ยซGolden Gate Bridgeยป, ยซAlcatrazยป und ich kann spรคter Vokabeln direkt am Meer lernen. Wie geil ist das denn?
Erste Gesprรคche
In der Lobby traf ich dann die Leute von gestern und weitere neue Mitschรผler, welche bei Gastfamilien untergebracht sind. Die Schule gefรคllt mir vom Aufbau, im 2nd Floor befindet sich ein Billardtisch, ein Tischfussball (auch: Kicker genannt) und einige Sitzmรถglichkeiten. Nach einigen Minuten sammelten wir uns in einem grossen Meeting-Raum, in welchem auch bereits diverse Snackes und Getrรคnke zum Verzehr bereit standen. Es wurde anschliessend ein einfaches und deutliches Englisch gesprochen. Selbst ich verstand fast alles, was mich letztendlich sehr motivierte. Dann ging es zur ersten รbung, dem ยซIce Breakerยป, dem Eisbrecher (Das wusste hoffentlich jeder ๐). Jedem Teilnehmer (und Teilnehmerinnen, natรผrlich) wurde ein kleines Blatt verteilt mit Fragen, die wir uns gegenseitig stellten und die entsprechenden Antworten notieren konnten. Fragen wie:
- Was ist dein Name?
- Was ist dein Lieblingstier?
- Warst du schon vor deiner EF-Schule hier in San Francisco?
- Bist du lรคnger als 4 Wochen hier?
- usw.
Daraus entstanden natรผrlich viele Gesprรคche, die weit รผber diese Fragen gingen. Generell ist es immer amรผsant, wenn man neue Leute kennen lernt. Denn man stellt sich immer dieselben Fragen:
- Woher kommst du?
- Wie lange bist du hier?
Ich frag dann meistens noch nach typischen Merkmalen von den jeweiligen Heimatslรคnder, Hauptsache Small-Talk in englisch. Anschliessend wurde uns das Schulpersonal vorgestellt und auch das ganze Drumherum mit den Aktivitรคten und Mรถglichkeiten โ es ist wirklich hammer, ich bin begeistert! Spencer, so hiess der heutige Sprecher, erklรคrte uns alles. Ich mag seine offene Art, das genaue Gegenteil zu dem oft sturen ยซBรผnzlitumยป (Da haben wir wieder diese CH-Deutschen Ausdrรผcke). Aber er verkรถrpert fรผr mich dieser typische American-Life-Spirit. Natรผrlich gab es immer wieder Pausen, in welchen wir uns austauschten und locker miteinander plauderten.
Ein Rundgang durch den Fisherman’s Wharf mit EF
Im Anschluss gab es einen Rundgang durch die Schule und wir ging raus auf den ยซFisherman’s Wharfยป, in welchem Spencer uns rumfรผhrte und erklรคrte, wo wir welche Vergรผnstigungen als ยซEF-Studentsยป erhalten und wo das Essen besonders lecker und preiswert ist.
Ich muss sagen, dieser ยซFisherman’s Wharfยป gefรคllt mir total und ich bin gespannt, was ich hier noch alles erleben werde. Nach 2:00 p.m. war der Schultag zuende und eine kleine Gruppe, darunter auch ich, trafen uns im nahegelegenen Hard Rock Kaffe, in welchem wir was assen. Anschliessend erkundeten wir noch etwas San Francisco. Vorbei an Chinatown bis zum Apple Store, welcher keine 10 Minuten von mir entfernt ist und mich zudem sehr beeindruckte. Entsprechende Fotos sind unten in der Gallery. Nach dem immer mehr und mehr Leute sich von unserer Gruppe trennten fanden wir und um ca. 7:00 p.m. im einem Irish Pub, tranken was und trafen etwas spรคter gut gelaunt in ยซthe Hubยป ein.
(Bildergallerie)