Tag 49 – Hey, trainier mich bitte

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Heute ist Donnerstag, das heisst… korrekt… Bettwäsche in den Korridor, sämtliche Leintücher wechseln, den Müll rausbringen und dann ab ins Gym. Erst ging ich noch kurz zum Store an der Ecke. Ich kenne inzwischen das Personal, welches aus drei Leuten besteht. Der Besitzer fragte mich an diesem Morgen nach meinem Namen. Den nannte ich und er stellte sich als Sultan vor. Er käme ursprünglich aus Jordanien, sagte er mir. Ich freute mich über diese Bekanntschaft. Ich bezahlte eine Banane und ein Powerade. Eine gute Mahlzeit um gleich morgens im Gym durchzustarten. Das Getränk Powerade ist hier überall in Masse erhältlich sind und sich scheinbar grosser Beliebtheit erfreuen. Man erhält sie in jeder erdenklichen Geschmacksrichtung und Farben.

 

Sei mein Coach

Im Gym trainierte ich heute Rücken und Trizeps, das lief soweit auch gut. Auch das Einwärmen auf dem Laufband war heute mit den 20 Minuten kein Problem. Nach dem Training holte ich am nahegelegenen CVS einen Proteinshake und zwei Bananen. Das Gym ist etwa 10 – 15 Minuten Fussweg vom Hum entfernt. Es geht vorbei an 1 – 2 Ecken, an welcher man immer Obdachlose rumlungern sieht und Leute, die zwar halbwegs im Leben stehen, aber dennoch etwas suspekt wirken. So lief ich auch an diesem Tag im Tanktop dort vorbei, als mich einer aus der Gruppe anlachte und die Geste mache, dass ich gut trainiert sei. Ich smilte und reichte ihm die Hand zum High-Five. Er selber war ziemlich sicher nicht obdachlos und sah soweit bodenständig aus. Er war schätzungsweise zwischen 40-50, dunkler Hautfarbe und für sein Alter auch gut gebaut. Ich denke, im Gym würde er auch so einiges an Gewichten wegstecken. Er meinte dann: Du siehst echt gut aus (in diesem typischen Ami-Slang – «you look f***ing good» – den ganz genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr). Er meinte anschliessend, ob ich ihn trainieren könne. Ich musste lachen und sagte, dass dürfte schwer sein. Denn ich bin nur noch zwei Wochen hier in San Francisco. Dann fragte er mich diverse Dinge:
  • Was machst du für Übungen
  • Was isst du so?
  • Wann isst du?
  • Was ist gut Vor-, und nach dem Training?
  • Was ist gut zum Frühstück und Abendessen?
Ich versuchte ihm so gut es ging Auskunft zu geben. Eine durchaus witzige und ungewohnte Situation. Wir gaben uns dann nach einigen Minuten erneut die Hand und verabschiedeten uns. Im Hub angekommen duschte ich und packte meine Sachen für die Schule.

 

Spannende Diskussionsrunden

Ich lief wieder etwas früher los, da ich mir heute wieder einen leckeren Burrito gönnen wollte. Bei Chipotle angekommen, bediente mich wieder die gleiche junge Asiatin von neulich. Sie hatte stets ein offenes und ehrliches Lächeln, das gefällt mir. Wie es der Zufall wollte, machten sie mir an diesem Tag einen besonders grossen Burrito, zum Preis einer normalen Grösse. Also der Tag heute was bisher 1A. Ich lief zur Schule, während ich den Burrito genüsslich ass.
Ich betrat pünktlich den Klassenraum und Richard eröffnete wieder den Unterricht. Er liess uns gleich zu Beginn wieder in Gruppen diskutieren. Es kamen folgende Themen:
  • Was wirst du heute in einem Jahr machen, wo siehst du dich heute in einem Jahr?
  • Magst du oder hast du Hunde oder Katzen?
  • Mal angenommen du hast 2 Millionen $. Eine davon musst du spenden. Wo spendest du sie und was machst du mit der anderen Million, die du behalten kannst?
  • Favorit Musik-Style
Dann besprachen wie die Vokabeln, die morgen in einem Test abgefragt werden. Im Anschluss gab es den Test von gestern zurück. Wir besprachen diesen dann zusammen in der Klasse und im Anschluss gab es von Richard wieder ein paar typisch englische Redearten, die zugleich erklärt wurden. Irgendwo dazwischen gab es natürlich «Listening» Spiele – «Everybody loves Listening» sagte Richard. Natürlich wieder mit «Bob and Lisa». Ahh, es gab noch ein Blatt mit Präpositionen, damit wurden wir wie immer «zugemüllt». Das ist aber schon ok. Denn es ist ein wesentlicher Bestandteil der englischen Sprache. Dann gab es wieder die Übung mit den Youtube-Videos. Zur Erklärung für die neuen Leserinnen und Leser: Die Hälfte der Klasse verlässt das Klassenzimmer, die andere Hälfte schaut ein Richard gewähltes Youtube Video (meist Clips aus bekannten Filmen. Die Hälfte der Klasse, die zuvor das Zimmer verlassen musste kommt zurück und nun erklärt man in zweier Gruppen die Handlung. Die Schüler die nun die Handlung erklärt bekommen haben, geben dies dann wiederum an Richard weiter. Soweit so gut, ich musste also zuerst das Zimmer verlassen. Währenddessen schaute die andere Hälfte eine Szene aus dem Klassiker «the Godfather». Dann wechselte es und ich sah eine Szene aus der Komödie «The Jerk».

Die Sim-Card Lösung – AT&T

Da der «AT&T» Store nur ca. 10 Minuten zu Fuss vom Hub entfernt ist, ist das eine perfekte Lösung.
Zurück im Hub begab ich mich auf mein Zimmer und lies den Abend gemütlich ausklingen.
Ich machte dann nach der Schule noch einen Umweg über die «Market Street». Ziel war der AT&T-Store. «AT&T» ist ein Mobile-Provider, wie bei uns in der Schweiz die «Swisscom», «Sunrise» oder «Salt» und in Deutschland die «O2», «Vodafone» oder «T-Mobile». Ein gutes Stichwort. Denn «T-Mobile» ist hier auch vertreten. Da raten die meisten meiner Mitschüler davon ab. Marc hatte auch «T-Mobile», als wir nach «Los Angeles» fuhren und der Empfang war echt miserabel. T-Mobile ist zwar günstig, aber dafür auch nicht wirklich zuverlässig. Im AT&T-Store schilderte ich dann, dass ich eine Lösung für nur einen Monat brauche. Wir vereinbarten, dass ich am 28. Juli den Shop erneut aufsuche und sie mir dann eine Sim-Karte aufschalten. Im Hintergrund wird dann meine Kreditkarte hinterlegt. Diese kann ich dann selber nach einigen Tagen entfernen und am Ende der Woche wird das Konto dadurch deaktiviert.Am Ende liess Richard uns noch in den Teams kurz die Grammatikstunde von morgen besprechen, die wir dann vor der Klasse halten werden. Dort habe ich ja das Thema «Gerunds» mit einem Kollegen gewählt. Es wird schon gut gehen, ihr werdet auf jeden Fall hier im Blog davon lesen.
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