Ich erwachte diesen Morgen wieder mit einem lästigen Wecker. Zum einen habe ich am Vorabend wieder sehr lange gearbeitet (bestimmt bis 3 oder 4 Uhr) zum anderen steht gleich um 10:00 a.m. ein Skype-Telefonat an. Ich möchte mich in Sache SEO schulen lassen und hatte diesbezüglich ein Gespräch mit einem wahrhaftigen Experten auf dem Gebiet. Wer nicht schon auf den «SEO» Link geklickt hat, dem erkläre ich es ganz kurz. SEO beschreibt die Optimierung einer Webseite, damit sie von Suchmaschinen wie Google und Bing möglichst weit oben platziert wird. Das ist inzwischen eine Wissenschaft für sich und der schnellste Weg ist es, sich hier entsprechend zu schulen. Denn wer bei Google nicht auf den ersten 1 – 2 Seiten ist, der existiert schlicht nicht.
Das Telefonat dauerte gut 45 Minuten und wir sind beide voneinander überzeugt. Also steht einer Zusammenarbeit nichts mehr im Wege. Ich hatte anschliessend vor, San Diego zu erkunden.
So findest du Sehenswürdigkeiten
Ich muss aber an der Stelle gestehen, dass mein Körper durch die letzten Tage so erschöpft war, dass ich erneut einschlief. Um ca. 3:00 p.m. (wohlgemerkt, NACHMITTAGS!) erwachte ich und konnte mich dann doch aufraffen, mich auf den Weg zu machen. Es gibt zwei Möglichkeiten, entsprechende Hotspots zu finden, wenn man sich hier an einer neuen Ortschaft befindet. Man schaut via Google nach den Top-Hotspots mittels Suchfragen wie: «Sehenswertes in XY» oder man begibt sich einfach mal nach «Downtown». Gefühlt jede grössere Stadt hat hier ein «Downtown». Dieser Ortsteil ist meist von Hochhäusern und einer Hauptstrasse (namentlich gerne «Marketstreet») gekennzeichnet. Dort bekommt man jeweils ein gutes «Gefühl» von der Stadt.
San Diego durchaus eine Hafenstadt
Von meiner aktuellen AirBnB Wohnung aus bezahlte ich ca. 5$, um mit «UBER» nach Downtown zu gelangen. Ich wähle jeweils einen Park um zu starten, so auch an diesem Tag. Ich wurde vor einem grossen Segelschiff abgesetzt und war direkt von den anliegenden Schiffen und B-Booten beeindruckt. Einige Meter weiter stand dann ein grosses Kriegsschiff. Grundsätzlich bin ich kein Fan davon, denn wir brauchen diese Dinger nicht. Für mich stehen sie unverkennbar für Krieg und Krieg steht für Tod und Elend. Trotzdem ist es in gewisser Weise beeindruckend, so ein riesen «Teil» in echt zu sehen. Genauer gesagt, waren mehrere zu sehen. Es handelte sich um «Pearl Harbor». Es gab einige Vietnam Veteranen, die in ihrem Herbst Lebensabschnitt nach Spenden betteln müssen. Das machte mich echt traurig. Ist das der Dank für ihren Einsatz?
Zelebrierung
Ich schritt die Strasse entlang, ohne konkrete Ziele und kam dann zu einer Kreuzung, an welcher eine Durchfahrtssperre errichtet wurde. Vielleicht findet heute ein Markt statt? Ich lief die für Autos gesperrte Strasse entlang und erkannte dann schnell den Grund der Absperrung. Heute fand ein Baseballspiel statt. Ich kann nur wiederholen, diese Spiele werden hier feierlich zelebriert und haben eine ganz andere Energie als beispielsweise ein Fussballspiel. Es gibt keine Hooligans, man feiern, eine schöne Zeit haben und mitfiebern. Jung und Alt, gekleidet im Dress ihres Vereines.
Zurück in die 60er
Ich ging weiter und merkte, dass diese Stadt zumindest hier in den Strassen Downtowns, einen ganz eigenen Charme hat. Man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt. Die Nacht brach ein und umso dunkler es wurde, umso mehr erstrahlten die Strassen in Lichter, ähnlich den früher 60er Jahre – vielleicht war das aber auch nur meine Wahrnehmung. Als sich dann der Hunger meldete, schaute ich mit der App «Yelp», was in der Umgebung angesagt ist und mir wurde prompt ein Burger Restaurant vorgeschlagen (nein, kein Fastfood Franchise). Ich lief die paar Meter und setzte mich ins Lokal. Zwei Dinge, die ich an der Stelle sagen will: Während des Baseballspiels läuft fast überall die Übertragung des Spiels. Wie gesagt, es wird ordentlich zelebriert. Punkt zwei: Betritt man eine Bar, muss man fast ausnahmslos einen Ausweis zeigen (Alkohol ab 21). Das spezielle an dem Burger Restaurant war, dass man seinen Burger komplett zusammenstellen konnte, inkl. Beilage (Pommes etc), echt grossartige Idee. Wer übrigens den Namen des Lokals wissen will: «Bootlegger».
Zurück ans Ufer
Nachdem ich fertig war und bezahlt hatte, lief ich noch ein Stück durch die Strassen und Gassen San Diegos. So ein Verdauungsspaziergang soll ja wahre Wunder bewirken. Ich lief zurück zum ursprünglichen Waterfront Park. An den Ufern, wo mein kleiner Rundgang – welcher nun doch schon acht Stunden dauerte, begonnen hatte. Ich Verglich die Preise zwischen «UBER» und «LYFT» und hatte dann via «LYFT» das günstigere Angebot. Hätte ich doch nur schon seit Beginn meiner Reise beide genutzt, man hätte ich bestimmt einige Dollars sparen können – das so als Tipp.
Ich fuhr also zurück in meine Unterkunft und arbeitet wieder die halbe Nacht durch, bis ich einschlief und wieder den Wecker stellen musste, denn um 11:00 Uhr heisst es bereits wieder «Check-Out».