Tag 89 – Der letzte Rundgang

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Heute standen wir um 8:30 Uhr auf unseren Füssen. Als die Uhr dann 9:30 zeigte, mussten wir uns plötzlich beeile, um noch etwas vom Buffet zu kriegen. Denn dieses schliesst um 10 Uhr. Schnell in den Essensbereich geeilt und beim Buffet registriert, passt. Das Buffet ist nicht inklusiv und fällt im Schnitt eher teuer aus. Dafür kann man von einer breiten Auswahl so viel essen, wie man will. Nach dem Essen gingen wir zurück ins Zimmer. Nun packte auch ich alles, denn in zwei Stunden hiess es auschecken. Währenddessen mein Vater sich nochmal gemütlich hinlegte, arbeitete ich etwas an meinem Laptop und dann war es auch soweit.

Good Bye Marisol

Ich konnte mein Gepäck abgeben, während mein Vater bereits wieder ein «UBER»-Taxi rief. Wir verabschiedeten uns somit ein zweites Mal. Dieses Mal sollte und lediglich eine Nacht trennen.
Ich lief erneut zum Fisherman’s Wharf, vermutlich das letzte Mal dieses Jahr, bevor es zurück in die Schweiz geht. Einen Punkt hatte ich noch offen. Ich wollte mich persönlich von meiner Lehrerin Marisol verabschieden. Dies war eine Vereinbarung zwischen uns, da damals bei der Graduation alles ziemlich schnell ging. Gleichzeitig musste sie während dessen weitere Termine wahrnehmen. So kam es, dass ich gegen 1:00 Uhr p.m. in Schule betrat und auch dort von allen herzlichst begrüsst wurde, die mich seit meiner Rückkehr nicht gesehen haben. Auch das EF-Personal in der Schule freute sich. Noch ein letztes Mal mit meinen Kolleginnen und Kollegen sprechen. Hier und da das letzte Selfie und dann kam auch schon Marisol um die Ecke. Auch hier eine Umarmung, ein Selfie und ein herzliches Danke von meiner Seite. Danke für diese tolle, einmalige und unvergessliche Zeit. Somit war auch dieses Kapitel abgeschlossen.

Achterbahn der Gefühle

Wieder lief ich zurück, durch das Herz des Fisherman’s Wharf. Ich wusste nicht, wie ich mit all dem nun umgehen soll. Der Augenblick der Rückkehr war noch fern und kommt nun dich mit Bestimmtheit immer näher. Egal wo ich hinschaue, ich habe Erinnerungen an längst vergangene Tage. Verknüpft mit zahlreichen Erinnerungen und Emotionen. Ich setzte mich auf eine Bank und schaute aufs Meer. Wenn man sich achtet, kann man hin und wieder Seelöwen beim Auftauchen sehen, auch wenn dies heute nicht der Fall war.

Bald heisst es Abschied nehmen…

Ich könnte zwar inzwischen bei meinem Hostel einchecken, welches ich gestern Abend über AirBnb noch gebucht habe. Aber es liegt im «Financial District» bzw. nähe «Chinatown» – das ist gefühlt fast schon auf der anderen Seite von San Francisco. Wenn ich mich auf den Weg dorthin mache, bedeutet es den fast endgültigen Abschied vom Fisherman’s Wharf. Nachdem ich 30 Minuten auf dieser Bank verbracht und über zahlreiche Dinge nachgedacht habe, holte ich im Sheraton Hotel mein Gepäck und lief in Richtung Hostel. Das Hostel mit dem Namen «Pacific Tradewinds», schien von aussen fast schon unscheinbar. Dennoch war es im Inneren unheimlich charmant und gemütlich.

Tipp: Solltest du noch nie über AirBnB gebucht haben, bekommst du über folgenden Link einen Gutschein.

Der letzte Rundgang

Ich wurde direkt mit offenen Armen empfangen und lernte einige Gäste kennen. Familie wir hier echt grossgeschrieben. Ich kann das Hostel jedem empfehlen, der in San Francisco verweilen und preiswert übernachten will. Ich bin ja kein Fan von Hostel’s, da ich meine Privatsphäre brauche und man hier meist mit Mitmenschen auf engem Raum haust. Aber hier fühlte ich mich echt wohl. Ich unterhielt mich etwas in der Lobby und begab mich dann später erneut auf die Strasse, der Hunger trieb mich raus. Zur kulinarischen Auswahl stand «Chinatown» oder «little Italy» – ich entschied mich mal wieder für Pizza, wenn auch nur vom Imbiss. Im Anschluss ging es nochmal durch die «Market Street». Auch hier vermutlich das letzte Mal für 2018.

Die letzte Nacht in Amerika

Ja, was will man machen, was will man schreiben. Es war eine lange, schöne und sehr intensive Zeit, die sich nun dem Ende zuneigt. Ich lief zur «Bay Bridge» und bestaunte ihre Lichter. In der Nacht wird sie zum echten Highlight. Kurz ein Foto mit dem iPhone geschossen und schon ging es wieder zurück zum «Pacific Tradewinds», wenn auch über Umwege. Ich versuchte alles bewusst und intensiv wahrzunehmen. Zwar bleibt mir morgen noch ein Tag, aber was will man da noch alles erledigen? Zu aufgeregt ist man, man könnte eine Frist verpassen oder etwas schief gehen. Da sitzt man lieber im Hostel und sitzt die Zeit ab, die dann wiederum niemals enden wird – so scheint es zumindest. Im «Pacific Tradewinds» angekommen setzte ich mich wieder in die Lobby, beobachtete das Geschehen und ging dann um Mitternacht, nach dem die Lichter erloschen zu Bett.

Bilder:

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