Der Wecker war wieder klassisch auf 9:00 a.m. gesetzt. Die Betten waren herrlich und man fühlte sich wie im siebten Himmel. Das einzige Manko war, dass die Klimaanlage alle 10 Minuten kurz kühlte und sich wieder ausschaltete, obwohl wir den «Air-Conditioner» ausgemacht haben. Wir machten uns fertig und begaben uns aus dem Zimmer. Ich habe das gestern gar nicht erwähnt, aber wir hatten eine gute Stunde Stromausfall – vermutlich im ganzen Viertel. An der Tür war ein Entschuldigungsschreiben und zugleich eine Erklärung, dass es nicht nur das Hotel betraf. Ausserdem stand, dass die Sicherheit der Kunden stets Priorität Nummer 1 war. Einzig und allein der Aufzug und einige andere Dinge der Infrastruktur wurden in der Zeit durch einen Notaggregat getragen. Es war witzig das Geschehen zu beobachten, wie all die Taschenlampen der Smartphones in den Zimmern und Gängen aufleuchteten.
Ein Touristen Alltag in San Francisco
Wir gingen in den «Crêpe» laden am Fisherman’s Wharf. Jener Imbiss, den ich zur Schulzeit oft am Mittag aufsuchte. Es war nicht das einzige Deja-vu, welches ich heute erleben sollte. Es liegt zwar nur einen Monat dazwischen, aber ich habe so verdammt viel erlebt. Das wurde mir heute wieder so klar. Da war LA, Hawaii, San Diego und nun wieder hier in San Francisco. Ich möchte all die Erlebnisse echt nicht missen. Aber ich will jetzt nicht das grosse Ende, welches mich in wenigen Tagen erwartet vorgreifen. Nach den leckeren Frühstück gingen wir zur «Cable Car» Station. Das heisst eigentlich sorry, ich meine «The World famous Cable Car». Damit fuhren wir direkt zum «Union Square» mit dem Ziel «Market Street», welche nur wenige 100meter dann zu Fuss erreichbar ist.
Die Fahrt mit dem Cable Car
Wir fuhren vorbei an der «Lombard Street» und den vielen schönen Strassen, die ich einst jeden Tag bestaunen durfte. Wir trafen nach so rund 15-20 Minuten am «Union Square» ein und machten einen kleinen Umweg zum Hub, meinem alten Zuhause. Immerhin wollte ich meinem Vater so etwas das Feeling näherbringen und zeigen, wo und wie ich die letzten Monate gelebt habe. Es erfüllt mich etwas mit Stolz sagen zu können, dass ich zwei Monate in San Francisco bzw. drei Monate in den USA leben durfte.
Vater – Sultan, Sultan – Vater
Bedauerlicherweise habe ich Niemanden von meinen früheren Kollegen vor dem Hub getroffen. Aber das kommt schon noch. Immerhin stehen wir im ständigen Kontakt. Umso erfreulicher war, dass im Shop nebenan Sultan wie gewohnt fleissig am Arbeiten war. Ich ging auf ein kurzes «Hallo» vorbei und er freute sich sichtlich. Ich stellte ihm meinen Vater vor. Voller Freude spendierte er mir und meinem Vater ein Getränk unserer Wahl. So sind die Leute aus dem Osten, in seinem Fall Jordanien. Gastfreundschaft wird sehr äusserst grossgeschrieben. Wir haben uns unterhalten, was bei ihm lief und was ich so alles die letzten Wochen gesehen und erlebt habe. Am Ende gab es noch ein Abschiedsfoto mit meinem, aber auch seinem Smartphone – ein schöner Abschied, welcher sicherlich nur vorübergehend ist.
Die Market Street
Dann gingen wir weiter zur «Market Street». Wir machten natürlich auch den einen oder anderen Umweg in ein Geschäft. Unser Weg führte uns bis zum «Ferry Building», wo wir einen ausgezeichneten Blick zur «Bay Bridge» hatten. Besonders in der Nacht ist dieser Ort ein heisser Tipp, um die Brücke mit ihren zahlreichen Lichtern zu bestaunen. War es am Morgen noch mega bewölkt und windig, herrschte jetzt Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Das ist wahrhaftig der bekannte Wechselwetter von San Francisco. Wir liefen wieder die verschiedenen Pier’s entlang, bis zum Fisherman’s Wharf. Im Grunde hatten wir jetzt bereits eine schöne Runde durch, sagen wir ¼ von San Francisco.
Der Nordwesten San Franciscos
Wir liefen weiter zum «Fort Mason» Park. Ein historischer Ort wie mein Vater mir erklärte. Generell ist er sehr von San Francisco angetan, kennt er vieles seit Jahrzehnten nur aus Büchern und nun endlich sieht er all dies in echt. Wir liefen weiter den «Marina Blvd», in Richtung «Golden Gate Bridge». Ja, das sind alles Namen aus alten Beiträgen. Für mich alles sehr vertraulich, als würde ich hier wohnen. Bis zur «Golden Gate Bridge» zieht sich der Weg jedoch unglaublich. Wir drehten eine Runde um den «Palace of fine Arts» und anschliessend liefen wir zurück in Richtung Fisherman’s Wharf. Nach diesen weit über 30’000 Schritten meldete sich der Hunger. Wir gingen ins «Capurro’s», ein italienisches Restaurant. Dort bestellte ich eine Pizza und mein Vater ein «Cesar Salat». Das Lokal war lecker, preislich jedoch klar nach Zürich-Verhältnisse.
Die Lombard Street, der optimale Verdauungsspaziergang
Als Verdauungsspaziergang liefen wir nochmal selbst zur «Lombard Street». Der steile Weg die Strasse hinauf eignet sich als idealer Spaziergang, wenn man eine der zahlreichen Köstlichkeiten am Fishermans Wharf geniessen durfte. Sahen wir sie am Morgen nur flüchtig, konnten wir sie nun in alle Ruhe sehen und sogar einem Weg an der Seite hinunterlaufen. Ja, auch dies für mich nicht das erste Mal. Aber für meinen Vater war auch dies sehr besonders. Dann liefen wir zurück ins Hotel, es wurde immer kälter und wir waren auch etwas müde. Das Sheraton Hotel lag zum Glück in der Nähe.
Business Class bei der Swiss
Im Hotel angekommen freute sich. Grund dafür war, dass er sich bei der «Swiss» ein Business-Flug zu einem günstigen Preis ersteigern konnte. Die «Swiss» lässt Passagiere für Businesssitze wie bei einer Auktion Geld bieten, wenn sie freie Sitzplätze haben und genau bei solch einer Auktion hatte er Glück. So checkte er an diesem Abend ein und freute sich noch mehr, als er sogar einen Sitzplatz buchen konnte, welcher allein war. So lassen sich 10 Stunden Flugzeit natürlich gut und in aller Ruhe überbrücken. Ich schrieb in der Zeit meinen heutigen Bericht, pflegte und hegte meine anderen Projekte und fand mich dann später ebenfalls in dem wie zu Beginn beschriebenen bequemen Doppelbett.
Bilder: