Oh nein, nicht das auch noch. Da hab ich mir doch gestern tatsächlich den kleinen Finger beim Basketball geprellt oder verstaucht. Auf jeden Fall schmerzt er ein wenig und sieht auch etwas dicker aus als der an der linken Hand. In den wenigen Tagen habe ich mir alles mögliche geholt: Sonnenbrand, leichte Erkältung, Halsschmerzen und einen verstauchten Finger, super.
Die Schule begann heute wieder um 8.45 a.m. Ich glaube ich habe das noch gar nicht erwähnt, finde es aber wichtig: Sämtliche Schüler mit denen ich geredet habe, die in einer «Host Family» also Gastfamilie wohnen, fahren gut eine Stunde bis zur Schule. Das war genau den Punkt, den ich auf keinen Fall riskieren wollte. Insofern war der Campus die ideale Lösung. Selbst wenn man zu Fuss gerne 30 – 40 Minuten hat, so ist das nach wie vor angenehmer, als drei Mal den Bus zu wechseln.
Die Sache mit dem TIP
Der Morgen verging schnell. Wir haben nach wie vor «Nature disasters» als Thema, in Verbindung mit «a, an or the» – Übungen. Viele Übungen sind im Team, sie machen meistens viel Spass und stärken damit die Gemeinschaft. Als die Schule vorbei war, traf ich eine Kollegin auf dem Flur die mich fragte, ob ich mit ihr kurz was essen komme. Warum nicht, ich hab sowieso keinen Plan was ich essen soll. Warnung, es endete in einem Pizzaladen.. na von mir aus. Da ich mich um 1:00 p.m mit Leandro verabredet habe, nahm ich die halbe Pizza für ihn mit, dann müssen wir nicht erneut auf lästige Nahrungssuche gehen. Am «Fisherman’s Wharf» gibt’s alles, von haufenweisen kleinen Imbissen, zu doch etwas teureren Restaurants, in welchen man mit dem halbwegs obligatorischen «Tip» (also Trinkgeld, gut 15-20%) schnell mal 40 – 50 US$ ausgibt.
Das ungewöhnlich hohe Trinkgeld (in der Schweiz und Deutschland gibt man ca. 10%), erklärt sich folgendermassen: Die Bedienungen werden für gewöhnlich, zumindest in den richtigen Restaurants, nicht vom Besitzer von eben diesen bezahlt, sie leben ausschliesslich vom Trinkgeld der Kunden. Dass heisst im Umkehrschluss, die wollen möglichst schnell neue Kunden, die dann jeweils ihr Trinkgeld geben, sie scheuchen dich dann fast schon aus dem Laden, der Genuss und die Gemütlichkeit kommen da dann natürlich zu kurz, was äusserst schade ist.
Der Baker Beach
Leandro freute sich über meine Aufmerksamkeit. Genüsslich verspeiste er die Pizza, während wir im nahegelegenen Park, mit Blick aufs Meer den Moment genossen und uns versuchten zu unterhalten. Wir waren uns einig, den heutigen Nachmittag zusammen zu verbringen und das Ziel stand auch fest. Wir wollten endlich zur «Golden Gate Bridge» und wenn möglich zum «Golden Gate Park». Erst dachten wir, lass uns laufen, soweit kann es doch nicht sein. Doch ein Blick auf die Karten App verriet, dass man über 1 ½ Stunden laufen müsste. Da blieben nur die Option öffentliche Verkehrsmittel oder Uber. Hab ich schon erwähnt, dass hier Uber wirklich sehr populär ist? Es hat fast an jeder Ecke Uber Fahrer. Das Ganze ist auch ziemlich einfach und Preiswert. Wir entschieden uns dann nämlich auch kurzerhand für Uber. Die Fahrt kostete gut 10$ für ungefähr 15 Minuten.
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Nach wenigen Minuten kam dann auch schon der Fahrer. Er war ein Brasilianer, was Leandro natürlich sehr gefiel und letztendlich uns beiden zugute kam. Denn er konnte uns an ein Platz bringen, an welchem man besonders tolle Fotos schiessen kann, dem «Baker Beach». An Strand konnte man wirklich sehr gute Bilder machen und es war sehr entspannt. Wir schossen zusammen etliche Bilder und verweilten noch etwas dort.
Der grosse Golden Gate Park
Anschliessend füllten wir unsere Wasserreserven auf. Man kann zwar das Trinkwasser aus dem Wasserhahn nicht trinken, doch man findet immer wieder spezielle Wasserspender (wirklich typisch wie aus dem TV), welche durchaus trinkbares Wasser von sich geben. Nun ging es zum «Golden Gate Park». Der soll ja riesig sein und nach gut 30 Minuten waren wir auch dort. Der Fussweg ist einfach, irgendwann läuft man nur noch geradeaus. Vorbei an Reihenhäuser, wo ich teilweise echt das Gefühl hatte, ich wäre sonst irgendwo im Urlaub. Um den ganzen Park zu sehen, müsste man locker einen ganzen Tag einplanen.
Der Park erinnerte mich mehrheitlich an ein Wald und nicht an dieses typische «Central Park – TV Feeling» wo alles «offen» ist. Vielleicht tu ich dem Park aber auch unrecht, weil ich wirklich nur einen kleinen Teil an dem Tag sah. Nach einigen Minuten Gehweg fanden wir doch einen schönen Teich wo wir uns niederliessen. Wir merkten in dem Moment, dass wir doch beide etwas müde waren und hier auch nicht allzu lange verweilen werden.
Wir gingen anschliessend mit den Öffentlichen zurück und da zeigte sich der ganze Rückweg mit dem mehrmaligen Umsteigen doch etwas komplizierter. Unsere Wege trennten sich dann an einer Bushaltestelle, da ich von dort aus noch 20 Minuten Fussweg hatte und kaum näher an den Campus gelangte. Von dort aus war es auch für Leandro kein Problem mehr und wir verabschiedeten uns.
Im Campus angekommen war ich dann echt fertig. Ich verbrachte noch gut eine Stunde an meinem MacBook Pro, ehe ich dann zu Bett ging und direkt einschlief.
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